Die Kollodium-Nassplatte ist eine 1850/1851 von Frederick Scott Archer und Gustave Le Gray entwickelte fotografische Platte, die als ein fotografisches Direktpositiv-Verfahren eine Fotografie erzeugt. Die Belichtungszeiten waren, dem Verfahren geschuldet, entsprechend lang.
Zur Herstellung einer Kollodium-Nassplatte putzt man die Glasplatten sorgfältig und übergießt sie mit einer Lösung von Kollodium und Iod, sowie mit Bromsalzen in Ethanol und Ether. Der Überzug trocknet zu einer gallertartigen Masse ein und wird sofort im Dunkeln in eine Lösung von Silbernitrat gebracht. Hier wandeln sich die Iodsalze in Silberiodid und Silberbromid um, und diese bleiben in der Kollodiumschicht verteilt.
Durch den Aufguss der Suspension entstehen an den Rändern unterschiedlich dicke Aufträge, die die typische strukturierte Erscheinung an den Randgebieten der Platte, nach dem fotografischen Prozess und der anschließenden Entwicklung, verursachen.
Das Verfahren wird als nasses Kollodiumverfahren bezeichnet (neudeutsch: "Wetplate") und setzt eine zur Anfertigung der Fotografie zeitnahe Verarbeitung voraus.
Zu Beginn dieser Technologie verwendete man Glasplatten der Größe 40 x 50 cm, eine entsprechende Kamera vorausgesetzt. Nach den 1860-er Jahren setzten sich die noch heute gebräuchlichen Formate u. a. 13 x 18 und 18 x 24 cm durch. Meine Bilder sind im Format 18 x 24 cm gefertigt.
Die hier gezeigten Bilder sind auf digitalem Wege entstanden und somit sehr neuzeitlich.